Brüderle (FDP): spitzer Spitzenkandidat

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An und für sich handelt es sich bei der “Brüderle-Debatte” nicht nur um den alltäglichen Sexismus, sondern vielmehr um die Frage, welchen Spitzenkandidaten die FDP dem Wahlvolk anbietet.

Während die neoliberalen Medien dem Spitzenkandidaten der SPD, Pierre Steinbrück, ein gestörtes Verhältnis zu Frauen berechtigt/unberechtigt (?) attestieren, will man angesichts der mehr als “flotten Sprüche” Brüderles gegenüber einer 40 Jahre jüngeren Journalistin die politische Dimension mit verbaler Macht unterdrücken. Thematisiert wird im Wesentlichen der Sexismus in der Männerwelt, nicht die Frage, ob Brüderle angesichts solcher erkennbaren “Grundhaltungen gegenüber Frauen” ein Missgriff ist.

In der jüngsten Spiegel-Ausgabe (Nr. 5, Seite 32 f.) musste sogleich die Spiegel-Journalistin Christine Hoffmann 2 Seiten beschreiben, um Brüderle zu entlasten. Mit roter Schrift hervorgehoben wurde der Text: “Ich habe keine Lust, in einem moralpolizeilich gesicherten Umfeld zu arbeiten.”

Da werden in den (neoliberalen) Mainstream-Medien Ablenkungen verbreitet, die von der “politischen Dimension” ablenken sollen.

Der “Spitzenkandidat” der FDP, der normalerweise jemand sein sollte, der aufgrund seiner charakterlichen und fachlichen Eignung “persönliche Autorität” haben und ausstrahlen sollte, erweist sich als arroganter Politiker gegenüber Frauen, der noch nicht einmal eine Entschuldigung über die Lippen bringt.

Und eine Entschuldigung wäre jetzt angebracht, nachdem die Journalistin in aller Klarheit zum Ausdruck brachte, dass ihr seine anzüglichen Äußerungen nicht gefallen haben und sie sich gedemütigt fühlte. Wer das, auch nach einem Jahr, zur Kenntnis nehmen muss, der sollte sich jetzt wenigstens etwas “anständiger” verhalten und eine Entschuldigung über die Lippen bringen.

Aber davon ist der spitze Spitzenkandidat der FDP und die Führungsriege der FDP offenbar weit entfernt, augenscheinlich auch nach Beratung durch die Spitzengremien der FDP, in persona unter Anderem Christian Lindner (FDP/NRW) sowie Wolfgang Kubicki (FDP/Schleswig-Holstein).

Diese Verhaltensweise zeugt von einer pikanten, im Kern frauenfeindlichen Sichtweise der FDP-Führungsgremien. Die Journalistin bzw. Frauen ganz allgemein ist/sind es anscheinend in den Augen dieser Spitzengremien (noch) nicht “wert”, dass  Entschuldigungen und damit das Eingeständnis des Fehlverhaltens öffentlich ausgesprochen werden. Entschuldigungen im politischen Umfeld der Spitzen-Funktionäre müssen geradezu von der Öffentlichkeit abgerungen werden, wie in den Fällen/Affären Wulff (CDU) und beispielsweise zu Guttenberg (CSU).

Es ist die “politische Dimension” der mangelnden Eignung des spitzen Spitzenkandidaten, die nicht öffentlich diskutiert werden soll.

An und für sich müssten sich doch FRAUEN jetzt fragen, ob die FDP überhaupt noch wählbar ist, wenn die “Führungsgremien” der Partei sich weigern, von Brüderle eine Entschuldigung zu fordern, vielmehr sich sogar mehrheitlich vor Brüderle stellen, von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Es ist in Wahrheit insofern nicht nur der spitze Brüderle, der zur Debatte steht, sondern das Selbstverständnis der FDP, einen erkennbaren “Fehlgriff” nicht aus der Welt zu schaffen.

Nur nichts zugegeben und einräumen, scheint die Parteilinie für den Wahlkampf zu sein.

Und die neoliberalen Medien, voran ARD mit “Jauch” und DER SPIEGEL, “verwässern” die Diskussion, während gleichzeitig der Kanzlerkandidat der SPD Tag für Tag “persönlich” angegriffen wird, damit die “Glaubhaftigkeit” der Kehrtwende in vielen Politikfeldern in der Öffentlichkeit zerstört wird.

Ganz anders bei dem spitzen Brüderle, da soll die “politische Dimension” der Missgriffe des ausgesuchten Kandidaten für die Bundestagswahl nach Kräften unterdrückt werden.

Da sollte sich Frau/Mann gründlich überlegen, ob das Selbstverständnis der FDP, das sich jetzt mit dem spitzen Brüderle zeigt, überhaupt noch wählbar ist.

Bereits die “spätrömische Dekadenz” des Bundesaußenministers Westerwelle (FDP) wurde vor einigen Monaten von Heiner Geißler trefflich plakatiert, als er mit humorvollem historischen Ausflug auf Kaiser Caligula hinwies, der sein Lieblingspferd zum Konsul ernannte, um die Senatoren von Rom zu karikieren. Geißler endete sinngemäß mit der Feststellung: “…und jetzt haben wir einen Esel als Außenminister.” Damit hatte er klargestellt, dass die “spätrömische Dekadenz” sich in den gesellschaftlichen Eliten ausgebreitet hatte, nicht bei den Normalbürgern, wie es Westerwelle fälschlicherweise insistierte.

Treffender konnte man damals den Zustand der FDP nicht beschreiben, geändert hat sich bis heute wenig. Die Partei ohne Inhalte, deren neoliberale Ideologien und Glaubenssätze durch die jüngsten Euro- und die nachfolgende Schuldenkrisen widerlegt wurden, sucht noch nicht einmal auch nur ansatzweise nach einer längst überfälligen Erneuerung. Nichts dazugelernt.

In Niedersachsen überlebte sie parlamentarisch nur, weil ein paar schlaue Rechenkünstler die FDP “künstlich” erhalten wollten, damit die CDU selbst in der Regierungsverantwortung bleiben konnte. Das haben die Wähler in Niedersachsen trotz reichlicher Unterstützung durch die ARD-Medien und anderer Mainstream-Medien knapp verhindert. Ein Lichtblick.

Auch vor diesem Hintergrund erscheint es den Mainstream-Medien jetzt wichtig, das “politischen Nachdenken” bezogen auf die “persönliche Eignung” des Spitzenkandidaten der FDP und seiner Mitstreiter bzw. der FDP selbst nach Kräften zu unterdrücken, während gleichzeitig der Spitzenkandidat der SPD “persönlich” und “politisch” angegriffen wird, allerdings ohne auf die Abkehr von den neoliberalen Irrtümern der Vergangenheit hinzuweisen, die offenbar die SPD inzwischen teilweise erkannt hatte und zur Bundestagswahl hin darauf programmatisch reagiert.

Es geht bei dieser Debatte bei den Unterstützern der CDU/FDP auch darum, die Politik des WEITER SO WIE BISHER, die Umverteilung von unten nach oben, fortzusetzen.

Da gilt es bis zur Bundestagswahl, von den wirklichen wichtigen Themen abzulenken und albernen Debatten über “Sexismus” zu führen, obwohl hier eine glaubhafte Entschuldigung ausreichen würde. Aber das lehnt der spitze Brüderle geradezu ab.

Überfällig ist und bleibt eine Entschuldigung des spitzen Brüderle, das gebietet der (Mindest-) Anstand.

Die Wähler entscheiden darüber, ober sie solchen “Kandidaten” ihre und die Zukunft ihrer Kinder anvertrauen wollen.

Wer sich die FDP-Politiker in den Führungsgremien der Bundespartei vor Augen führt, der dürfte Schwierigkeiten haben, Politiker mit “persönlicher Autorität” zu finden.

Der FDP sollte Gelegenheit gegeben werden, sich außerhalb des Bundestages zu erneuern, damit der Lernprozess innerhalb der Partei eine Chance hat.

Mit solchen spitzen Spitzenkandidaten lässt sich kein Staat machen!

Die Stern-Journalistin sollte auf die bisher ausgebliebene Entschuldigung öffentlich verzichten; selbst wenn sie noch ausgesprochen werden würde, wäre sie mangels Charakter nicht überzeugend.

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22 Antworten to “Brüderle (FDP): spitzer Spitzenkandidat”

  1. Jamie Glenn Says:

    Mit deutschem Recht nicht vereinbar? „Zum Abschuss freigegeben“ sollte das Buch des Rechtspopulisten Geert Wilders in Deutschland heißen. Doch der Verleger – den anti-islamischen Radikalthesen des Niederländers eigentlich zugewandt – macht einen Rückzieher.

  2. Noemi Y. Raymond Says:

    Warum Steuererhöhungen einen Staat nachhaltig stärken sollten, der heute schon eine Staatsquote von über 40% aufweist, ist mir ein Rätsel. Nur wer in den Kategorien der Planwirtschaft denkt, kann auf diesen verwegenen Gedanken kommen.

  3. Lucia Z. Nolan Says:

    Westerwelle: Ich bin für Neuwahlen 28.08.06 Deutschland braucht einen Politikwechsel. Das betonte FDP-Partei- und Fraktionschef Guido Westerwelle erneut im ZDF-Sommerinterview. „Ich rechne nicht damit, dass diese Koalition den regulären Wahltermin im September 2009 erreichen wird. Das wird vorher zu Ende gehen. Wann das der Fall sein wird, weiß ich nicht. Aber aus meiner Sicht sollten Neuwahlen stattfinden“, so Westerwelle. In dem Interview wirft er CDU/CSU und SPD Wortbruch vor. Die Union kritisierte er beispielsweise dafür, „diesen Gesundheitsmurks à la Planwirtschaft“ mitzumachen. Zugleich forderte Westerwelle, die Mehrwertsteuererhöhung auszusetzen.

  4. Myles Osborne Says:

    Westerwelle: Ich bin für Neuwahlen 28.08.06 Deutschland braucht einen Politikwechsel. Das betonte FDP-Partei- und Fraktionschef Guido Westerwelle erneut im ZDF-Sommerinterview. „Ich rechne nicht damit, dass diese Koalition den regulären Wahltermin im September 2009 erreichen wird. Das wird vorher zu Ende gehen. Wann das der Fall sein wird, weiß ich nicht. Aber aus meiner Sicht sollten Neuwahlen stattfinden“, so Westerwelle. In dem Interview wirft er CDU/CSU und SPD Wortbruch vor. Die Union kritisierte er beispielsweise dafür, „diesen Gesundheitsmurks à la Planwirtschaft“ mitzumachen. Zugleich forderte Westerwelle, die Mehrwertsteuererhöhung auszusetzen.

  5. idebenone Says:

    Zugleich erhält der 67-Jährige immer mehr Rückendeckung von Parteifreunden. Auch im Internet ist die Debatte über Sexismus in der Gesellschaft in vollem Gange. Dort wird Brüderle für seine angeblichen anzüglichen Äußerungen zu einer „Stern“-Mitarbeiterin auch attackiert.Außenminister Guido Westerwelle (FDP) forderte seine Partei zu Solidarität mit ihrem Frontmann auf. Für den Mann an der Spitze gebe es bei den politischen Konkurrenten und „in einigen Redaktionsstuben kein Pardon mehr“. Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel kritisierte die „Stern“-Journalistin Laura Himmelreich, die den Artikel geschrieben hatte. „Ich halte es für eine ziemliche Unverschämtheit von der Dame vom „Stern“, die nach einem Jahr, nachdem sie sich belästigt gefühlt hat, dann, wenn jemand eine neue politische Funktion übernimmt, dieses Ereignis verarbeitet“, sagte er in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. „Das hat nichts mit gutem Journalismus zu tun.“ Ein Jahr zu warten und dann zu skandalisieren, spreche für sich. Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki warf dem „Stern“ in der „Bild am Sonntag“ vor, Brüderle schaden zu wollen. Er habe ihm aber von einer Klage gegen das Magazin abgeraten. „Denn der Beitrag enthält, soweit ich das überblicken kann, keine falschen Tatsachenbehauptungen.“ Für sich selbst wolle er aus der Debatte Konsequenzen ziehen. Zum Beispiel werde er Gespräche an Hotelbars vermeiden, wenn Journalistinnen dabei seien. „Denn natürlich rutscht einem da schon mal eine lockere und nicht gelungene Bemerkung heraus. Jetzt muss ich damit rechnen, dass das gegen mich verwendet wird.“Nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ halten 90 Prozent der Bürger eine Entschuldigung Brüderles für angemessen, sollten sich die Vorwürfe als wahr herausstellen.

  6. Kathleen Hodge Says:

    Müssen wir Deutschen uns nach dem internationalen Verriss für „Wetten, dass…?“ schämen? Nein, findet unser USA-Korrespondent. Wer sich um die deutsche TV-Kultur sorgt, sollte mal in den USA Fernsehen schauen.

  7. Boyd H. Hanson Says:

    Zugleich erhält der 67-Jährige immer mehr Rückendeckung von Parteifreunden. Auch im Internet ist die Debatte über Sexismus in der Gesellschaft in vollem Gange. Dort wird Brüderle für seine angeblichen anzüglichen Äußerungen zu einer „Stern“-Mitarbeiterin auch attackiert.Außenminister Guido Westerwelle (FDP) forderte seine Partei zu Solidarität mit ihrem Frontmann auf. Für den Mann an der Spitze gebe es bei den politischen Konkurrenten und „in einigen Redaktionsstuben kein Pardon mehr“. Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel kritisierte die „Stern“-Journalistin Laura Himmelreich, die den Artikel geschrieben hatte. „Ich halte es für eine ziemliche Unverschämtheit von der Dame vom „Stern“, die nach einem Jahr, nachdem sie sich belästigt gefühlt hat, dann, wenn jemand eine neue politische Funktion übernimmt, dieses Ereignis verarbeitet“, sagte er in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. „Das hat nichts mit gutem Journalismus zu tun.“ Ein Jahr zu warten und dann zu skandalisieren, spreche für sich. Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki warf dem „Stern“ in der „Bild am Sonntag“ vor, Brüderle schaden zu wollen. Er habe ihm aber von einer Klage gegen das Magazin abgeraten. „Denn der Beitrag enthält, soweit ich das überblicken kann, keine falschen Tatsachenbehauptungen.“ Für sich selbst wolle er aus der Debatte Konsequenzen ziehen. Zum Beispiel werde er Gespräche an Hotelbars vermeiden, wenn Journalistinnen dabei seien. „Denn natürlich rutscht einem da schon mal eine lockere und nicht gelungene Bemerkung heraus. Jetzt muss ich damit rechnen, dass das gegen mich verwendet wird.“Nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ halten 90 Prozent der Bürger eine Entschuldigung Brüderles für angemessen, sollten sich die Vorwürfe als wahr herausstellen.

  8. piracetam Says:

    Westerwelle: Ich bin für Neuwahlen 28.08.06 Deutschland braucht einen Politikwechsel. Das betonte FDP-Partei- und Fraktionschef Guido Westerwelle erneut im ZDF-Sommerinterview. „Ich rechne nicht damit, dass diese Koalition den regulären Wahltermin im September 2009 erreichen wird. Das wird vorher zu Ende gehen. Wann das der Fall sein wird, weiß ich nicht. Aber aus meiner Sicht sollten Neuwahlen stattfinden“, so Westerwelle. In dem Interview wirft er CDU/CSU und SPD Wortbruch vor. Die Union kritisierte er beispielsweise dafür, „diesen Gesundheitsmurks à la Planwirtschaft“ mitzumachen. Zugleich forderte Westerwelle, die Mehrwertsteuererhöhung auszusetzen.

  9. Piracetam Says:

    http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-29328/publizistin-birgit-kelle-kritisiert-bruederle-debatte-echter-sexismus-geht-in-meer-von-banalitaeten-unter_aid_911475.html Birgit Kelle ist bisher die einzige, die auch die Machtposition richtig darstellt. Nicht Brüderle befand sich in dieser, sondern Frau Himmelreich. Er hätte ihr in dieser Situation in keiner Weise Schaden können. Sie hingegen schon. Von daher sollte die Diskussion, wenn sie denn schon über Sexismus geführt werden muß, auch in diese Richtung gehen. Man kommt unweigerlich zu dem Schluß, dass Frau Himmelreich als Journalistin gegenüber Brüderle eine Machtposition hat, ein Journalist, sofern er entsprechende Dinge aufdeckt, kann einen Politiker stürzen, andersrum wirds schwierig bis unmöglich. Hätte Frau Himmelreich als Mann auch nach 12 monatiger Recherche einen ähnlichen Titel verfassen können, mit einem ähnlichen Ergebnis? Nein. Oder hätte Frau Himmelreich einen ähnlichen Titel über Frau Homburger schreiben können? Ebenfalls Nein. Das eigentliche Sexismus Opfer ist hier also Brüderle, indem Frau Himmelreich als ihren Opferbonus ausspielte und durch geschicktes Weglassen eine alltägliche Situation zum Übergriff machte. Und fast schon reflexartig, analog zu Kachelmann, ließen sich die Feministinnen vor diesen schmutzigen Karren spannen._________________Am Ende wird alles gut und wenns nicht gut ist ist es nicht das Ende.

    • Eckhard Schulze Says:

      Für Brüderle wäre es leicht gewesen, sich zu entschuldigen. Warum hat er nicht den „Anstand“ besessen, eine Entschuldigung über die Lippen zu bringen. Jetzt zeigt sich, wie er tatsählich ist, arroganz und überheblich.

      Solche Leute gehören nicht in „Spitzenpositionen“.

  10. Can-C Eye Drops Says:

    http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-29328/publizistin-birgit-kelle-kritisiert-bruederle-debatte-echter-sexismus-geht-in-meer-von-banalitaeten-unter_aid_911475.html Birgit Kelle ist bisher die einzige, die auch die Machtposition richtig darstellt. Nicht Brüderle befand sich in dieser, sondern Frau Himmelreich. Er hätte ihr in dieser Situation in keiner Weise Schaden können. Sie hingegen schon. Von daher sollte die Diskussion, wenn sie denn schon über Sexismus geführt werden muß, auch in diese Richtung gehen. Man kommt unweigerlich zu dem Schluß, dass Frau Himmelreich als Journalistin gegenüber Brüderle eine Machtposition hat, ein Journalist, sofern er entsprechende Dinge aufdeckt, kann einen Politiker stürzen, andersrum wirds schwierig bis unmöglich. Hätte Frau Himmelreich als Mann auch nach 12 monatiger Recherche einen ähnlichen Titel verfassen können, mit einem ähnlichen Ergebnis? Nein. Oder hätte Frau Himmelreich einen ähnlichen Titel über Frau Homburger schreiben können? Ebenfalls Nein. Das eigentliche Sexismus Opfer ist hier also Brüderle, indem Frau Himmelreich als ihren Opferbonus ausspielte und durch geschicktes Weglassen eine alltägliche Situation zum Übergriff machte. Und fast schon reflexartig, analog zu Kachelmann, ließen sich die Feministinnen vor diesen schmutzigen Karren spannen._________________Am Ende wird alles gut und wenns nicht gut ist ist es nicht das Ende.

    • Eckhard Schulze Says:

      M.E. macht es wenig Sinn, zu spekulieren.

      Brüderle besitzt nicht den Anstand, sich zu entschuldigen! Alleine deshalb eignet er sich nicht für eine Spitzenposition! Das gilt für die gesamte FDP-Riege, die sich vor Brüderle gestellt hat!

      Solche verbalen „Ausrutscher“ gehören zum Alltag; es gehört aber auch dazu zu wissen, welcher Ton und welche Themen angebracht sind oder nicht. Diese Grenzen hatte Brüderle überschritten.

  11. piracetam Says:

    Schäuble hatte am Wochenende angekündigt, die Senkung des Soli von seinen Beamten durchrechnen zu lassen, sollte der Abbau der kalten Progression am Widerstand im Bundesrat scheitern. Laut Brüderle ist jetzt „auch die Union von der notwendigen Entlastung der kleinen und mittleren Einkommen überzeugt“. Die Koalition sei sich damit über das Ziel einig. „Die Diskussion über den besten Weg dorthin begrüße ich“, sagte Brüderle.

  12. Maude Waller Says:

    Westerwelle: Ich bin für Neuwahlen 28.08.06 Deutschland braucht einen Politikwechsel. Das betonte FDP-Partei- und Fraktionschef Guido Westerwelle erneut im ZDF-Sommerinterview. „Ich rechne nicht damit, dass diese Koalition den regulären Wahltermin im September 2009 erreichen wird. Das wird vorher zu Ende gehen. Wann das der Fall sein wird, weiß ich nicht. Aber aus meiner Sicht sollten Neuwahlen stattfinden“, so Westerwelle. In dem Interview wirft er CDU/CSU und SPD Wortbruch vor. Die Union kritisierte er beispielsweise dafür, „diesen Gesundheitsmurks à la Planwirtschaft“ mitzumachen. Zugleich forderte Westerwelle, die Mehrwertsteuererhöhung auszusetzen.

  13. piracetam Says:

    Wenn wir demnächst mal auf die Strasse gehen sollten, in massiver Art und Weise, dann werden wir vermutlich von fremden Soldaten verprügelt – zu unserem Schutz? Und die besitzen dann Rechte, die alle anderen ausser Kraft setzen?

  14. Idebenone Says:

    Herr Brüderle sollte nicht soviel Wein trinken. Irgendwann gerät dieser dann an die Falsche oder Falscher. Ob Männchen oder Weibchen ist im angetrunkendem Zustand (Karnerval) echt gefährlich. Ausserdem könnte er dann besser verstehen was für ein Unsinn die fdp in den letzen Jahren verzapft hat. Nicht das er irgendwann endet wie Kahn. Genug Kohle gescheffelt hat der doch bestimmt.

  15. Issac Cross Says:

    Schäuble hatte am Wochenende angekündigt, die Senkung des Soli von seinen Beamten durchrechnen zu lassen, sollte der Abbau der kalten Progression am Widerstand im Bundesrat scheitern. Laut Brüderle ist jetzt „auch die Union von der notwendigen Entlastung der kleinen und mittleren Einkommen überzeugt“. Die Koalition sei sich damit über das Ziel einig. „Die Diskussion über den besten Weg dorthin begrüße ich“, sagte Brüderle.

  16. Idebenone Says:

    VIelen vielen Dank für diesen Link. Ich kann dem Kommentar der Autorin wirklich nur beipflichten. Es ist aber auch schön, dass in der deutschen Medienlandschaft abseits der Mainstreammedien noch andere Meinungen erscheinen. An dem Kommentar der Autorin sollten sich Medien wie Zeit Online, Spiegel Online oder auch die Süddeutsche Online mal ein Beispiel nehmen! Vielleicht gibts dann mal wieder objektive Artikel! Wobei dieser Artikel von Herr Tilman auch nicht so schlimm ist.

  17. Ana Y. Patel Says:

    http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-29328/publizistin-birgit-kelle-kritisiert-bruederle-debatte-echter-sexismus-geht-in-meer-von-banalitaeten-unter_aid_911475.html Birgit Kelle ist bisher die einzige, die auch die Machtposition richtig darstellt. Nicht Brüderle befand sich in dieser, sondern Frau Himmelreich. Er hätte ihr in dieser Situation in keiner Weise Schaden können. Sie hingegen schon. Von daher sollte die Diskussion, wenn sie denn schon über Sexismus geführt werden muß, auch in diese Richtung gehen. Man kommt unweigerlich zu dem Schluß, dass Frau Himmelreich als Journalistin gegenüber Brüderle eine Machtposition hat, ein Journalist, sofern er entsprechende Dinge aufdeckt, kann einen Politiker stürzen, andersrum wirds schwierig bis unmöglich. Hätte Frau Himmelreich als Mann auch nach 12 monatiger Recherche einen ähnlichen Titel verfassen können, mit einem ähnlichen Ergebnis? Nein. Oder hätte Frau Himmelreich einen ähnlichen Titel über Frau Homburger schreiben können? Ebenfalls Nein. Das eigentliche Sexismus Opfer ist hier also Brüderle, indem Frau Himmelreich als ihren Opferbonus ausspielte und durch geschicktes Weglassen eine alltägliche Situation zum Übergriff machte. Und fast schon reflexartig, analog zu Kachelmann, ließen sich die Feministinnen vor diesen schmutzigen Karren spannen._________________Am Ende wird alles gut und wenns nicht gut ist ist es nicht das Ende.

    • Eckhard Schulze Says:

      Hier geht es vielmehr um die Frage, ob Brüderle ein „Spitzenkandidat“ ist, oder nur ein „spitzer Kandidat“!!!

      Aus meiner Sicht sollten „Spitzenkandidaten“ integer sein, ausgestattet mit persönlicher und fachlicher Autorität. Bei der „persönlichen Autorität“ ist Brüderle klar eine Fehlbesetzung; er gehört jedenfalls nicht zu den Politikern, die einen (Noch-)Industriestaat wie Deutschland vertreten sollten. Es sollten geeignete Kandidaten die Bürger vertreten, nicht unseriöse und charakterlich fragwürdige Figuren!

      Dabei wäre es so leicht gewesen, eine Entschuldigung auszusprechen. Dabei hätte er sich keine Zacke aus der „Weinkrone“ gebrochen. Aber diese „persönliche Autorität“, die der Volksmund auch schonmal „Charakter“ nennt, ist bei ihm erkennbar Mangelware.

      Und wer bei diesen „Kleinigkeiten“ nicht seriös und angemessen reagieren kann, der wird auch bei wichtigen Fragen für Deutschland versagen. Die FDP ist ein Paradebeispiel für eine „neoliberale Ideologie“, die zuletzt durch die Euro-/Schuldenkrise als nachgewiesen „gescheitert“ angesehen werden muss. Der von der FDP in der praktischen Politik umgesetzte eiskalte Finanzkapitalismus hat zu vielen Kriegen, Hungersnöten und Umweltzerstörung weltweit beigetragen. Das Märchen von „Privat vor Staat“, weil es der Staat nicht könne, verschleiert nur den unseligen Einfluss der etablierten Parteien auf die Kommunalpolitik. Jeder seriöse Ökonom weiß, dass PRIVATE immer teuerer sein müssen. Jetzt soll sogar die Lebensgrundlage der Menschen, nämlich das Wasser, zunehmend großen Konzernen in die Fänge getrieben werden. Der Normalbürger wird das teuer bezahlen müssen, das ist sicher.

      Die FDP hatte noch nicht einmal die Kraft, noch die Kompetenz, Schlussfolgerungen aus der Euro-/Schuldenkrise zu ziehen und ein Umdenken in der Ökonomie einzufordern. Die FDP hält mit Brüderle erkennbar an dem WEITER SO WIE BISHER, nämlich der fortgesetzten Umverteilung von unten nach oben, fest. Die FDP hatte es geschafft, den Bürgern in der Vergangenheit unhaltbare ökonomische Glaubensbekenntnisse als „ökonomische Naturgesetze“ darzustellen. Wer beobachtet, wie an den Hochschulen die Ökonomen inzwischen mit „gesenktem Blick“ durch die Gebäude wandeln, weil sie unkritisch diese idiotischen Thesen übernommen hatten, der merkt wenigstens, dass so langsam ein Umdenken einsetzt und die „ökonomische Wahrheit“ so langsam eine Chance erhält.

      Der notgeile, spitze Brüderle ist nun wirklich völlig ungeeignet, die Bürger in Deutschland zu vertreten. Das sollte eigentlich so langsam jedem klar sein; das gilt für die FDP insgesamt!

  18. piracetam Says:

    Zugleich erhält der 67-Jährige immer mehr Rückendeckung von Parteifreunden. Auch im Internet ist die Debatte über Sexismus in der Gesellschaft in vollem Gange. Dort wird Brüderle für seine angeblichen anzüglichen Äußerungen zu einer „Stern“-Mitarbeiterin auch attackiert.Außenminister Guido Westerwelle (FDP) forderte seine Partei zu Solidarität mit ihrem Frontmann auf. Für den Mann an der Spitze gebe es bei den politischen Konkurrenten und „in einigen Redaktionsstuben kein Pardon mehr“. Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel kritisierte die „Stern“-Journalistin Laura Himmelreich, die den Artikel geschrieben hatte. „Ich halte es für eine ziemliche Unverschämtheit von der Dame vom „Stern“, die nach einem Jahr, nachdem sie sich belästigt gefühlt hat, dann, wenn jemand eine neue politische Funktion übernimmt, dieses Ereignis verarbeitet“, sagte er in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. „Das hat nichts mit gutem Journalismus zu tun.“ Ein Jahr zu warten und dann zu skandalisieren, spreche für sich. Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki warf dem „Stern“ in der „Bild am Sonntag“ vor, Brüderle schaden zu wollen. Er habe ihm aber von einer Klage gegen das Magazin abgeraten. „Denn der Beitrag enthält, soweit ich das überblicken kann, keine falschen Tatsachenbehauptungen.“ Für sich selbst wolle er aus der Debatte Konsequenzen ziehen. Zum Beispiel werde er Gespräche an Hotelbars vermeiden, wenn Journalistinnen dabei seien. „Denn natürlich rutscht einem da schon mal eine lockere und nicht gelungene Bemerkung heraus. Jetzt muss ich damit rechnen, dass das gegen mich verwendet wird.“Nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ halten 90 Prozent der Bürger eine Entschuldigung Brüderles für angemessen, sollten sich die Vorwürfe als wahr herausstellen.

  19. Idebenone Says:

    Westerwelle sollte lieber das eigentliche Problem der Bundes FDP ansprechen. Rösler tut zum Glück alles damit die FDP auf 3% bleibt und der CDU nichts mehr nutzt. Rösler und Döring wissen nicht mehr weiter und wollen sich, auf dem Rücken der CDU, profilieren. Das Rösler dabei seine eigenen Aussagen und seine bisher mitgetragenen Entscheidungen wieder spricht scheint ihn wenig zu kümmern. Die Mitglieder der FDP und auch Westerwelle sollte nicht verdrängen das Rösler die zurückliegende Politik der FDP vorgegeben und maßgeblich zu verantworten haben. Bei genügender Selbstkritik muss sich die FDP F eingestehen das Rösler als Vorsitzender, Gesundheitsminister und Wirtschaftsminister und seine Ministerriege wirkungslos sind und somit die Partei gefährden.Wenn die FDP überleben will sollte sie lieber den Ratschlägen von Kubicki und Lindner folgen.

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